Auf einem nahe der Westbahnstecke gelegenen Grundstück in Melk wurde im Wettbewerb ein Wohnbebauung projektiert. Nach Norden hin bildet ein Baukörper mit Laubengangerschließung eine bewusste räumliche Abschirmung zur vorhandenen Bahnstrecke. Dennoch wird versucht die Schallabschirmung nicht ausschließlich über baulich dominante Gebäudescheiben herzustellen, sondern eine subtile Abfolge aus baulicher Barriere und abschirmenden Grüngürtel herzustellen. Insgesamt sind 76 Wohnungen zwischen 50m² und 70m² auf drei Baukörper verteilt angeordnet. Sie gruppieren sich um einen vielfältig nutzbaren Innenhof in dessen Mitte durch die Anordnung eines Biotops zusätzlicher Mehrwert geschaffen wird (Mikroklima, Verdunstungskühle im Sommer, Diversität der Vegetation, Naturraum). Die Reihenhausstrukturen (12 Wohneinheiten) orientieren sich ebenfalls um einen zentralen Treffpunkt. Ein Ost-West Typ wird im Hangverlauf abgetreppt angeordnet. Ein Nord-Süd Typ überwindet die Höhendifferenzen durch die Organisation als Split-Level Typ. Sämtliche Typen werden auf ca. 108m² organisiert. Durch die gezielte Anordnung von Außenabstellräumen werden die Terrassenbereiche der Reihenhäuser zu privaten intimen Kleinhöfen, die einen zusätzlichen Blick- und Schallschutz der privaten Freibereich darstellen. Die Ausformulierung der Baukörper folgt bei den Reihenhäusern und dem Geschoßwohnbau denselben Gestaltungsgrundsätzen. Es kommen zwei kontrastierende Farben bzw. Materialen zum Einsatz. Durch differenzierte Ausbildung von Loggien und Außenabstellräumen wird die strenge Struktur aufgebrochen und dadurch eine dynamische Baukörpergestaltung erreicht. Im Geschoßwohnbau wird zudem das Sockelgeschoß bewusst abgesetzt, um diese Dynamik zu verstärken.
WETTBEWERB 2019
AUFTRAGGEBER: WAV - gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft Waldviertel